Was ist MBSR?

© Annette Kolbe

MBSR (Mindfulness-based Stress Reduction) ist ein wissenschaftlich fundiertes Programm zur Stressbewältigung, das 1979 von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn und seinen Mitarbeiter*innen an der Universitätsklinik von Massachusetts entwickelt wurde.

Acht Wochen lang werden Methoden vermittelt und eingeübt, mit denen die Teilnehmenden lernen, den gegenwärtigen Augenblick bewusst wahrzunehmen: Die Praxis besteht darin, die eigenen Gedanken und Gefühle, Sinneseindrücke und Körperempfindungen zu erkennen und mit größtmöglicher Offenheit zu akzeptieren. Auf diese Weise lernen wir, anzunehmen, was sich in und um uns ereignet.

Die Achtsamkeit, mit der wir uns selbst und der Welt begegnen, wirkt befreiend, da sie uns dazu bringt, gewohnte Handlungsmuster und Sichtweise zu hinterfragen, uns zu eigenverantwortlichem Tun ermutigt und uns Handlungsspielräume eröffnet.

Eine achtsame Haltung verhilft uns zu mehr Gelassenheit im Alltag und beugt so emotionaler Überlastung und den Folgen wie Burnout, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit und anderen stressbedingten Erkrankungen vor.

Im Achtsamkeitstraining werden außerdem Wege aufgezeigt, mit schwierigen oder schmerzhaften Situationen umzugehen.

Weitere Ziele des regelmäßigen Übens sind mehr Klarheit und Ruhe im Alltag, ein verbessertes Körpergefühl und damit ein höheres Wohlbefinden im eigenen Körper, eine gestärkte Selbstfürsorge und eine größere Wertschätzung der eigenen Person.

Stress bewältigen durch Achtsamkeit

Bei “Stress” denken wir zunächst an einen vollen Terminkalender, an fehlende Freizeit, an gehetzte Mittagspausen und zu wenig Erholung.

Das ist eine sehr verbreitete Form von Stress, die unsere Lebensqualität mindert und uns auf Dauer krank machen kann.

Aber auch ohne Zeitdruck begegnet vielen von uns Stress: So erleben wir vielleicht sozialen oder psychischen Stress im Umgang mit anderen oder mit uns selbst. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn wir meinen, Ansprüchen genügen zu müssen, die andere oder wir selbst an uns stellen. Oder wenn uns Schuld- oder Schamgefühle bedrücken und immer wieder unser Denken beherrschen.

Schließlich können auch körperliche Ursachen wie Schmerz oder körperliche Beeinträchtigungen Stress verursachen.

Die Reaktionen des Körpers auf äußeren und inneren Stress, auf sozialen und psychischen, auf unzureichende Ruhephasen, Angst oder Schmerz sind im Allgemeinen sehr ähnlich.

Und bei allen Formen von Stress kann es hilfreich sein, sich den Prozessen zuzuwenden, den Auslösern, den Mechanismen und den Gewohnheiten.

Wobei kann Achtsamkeit helfen?

Der Kurs hält keine fertigen Lösungen oder Handlungsanweisungen bereit. Vielmehr werden Methoden und Werkzeuge vermittelt, die die Teilnehmenden für sich selbst einüben und anpassen können, um den eigenen Bedürfnissen zu entsprechen.

Jede und jeder ist Expert*in für das eigene Leben; für die eigenen Schwierigkeiten, aber auch für die Wege, ihnen zu begegnen.